Freitag, April 19, 2024
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Jugendarbeit während der Pandemie

Die Regeln zur Kontaktreduktion und die Einlassbeschränkungen galten auch für den Jugendtreff kube. Das waren schwierige Voraussetzungen für die Jugendarbeit.

Michael Koger.

Auch die Jugend leidet unter der Covid-Pandemie, sind sich Fachleute aus Medizin, Schule, Beratung und Jugendarbeit einig. Dass die Jugendlichen psychisch belastet sind, Zukunftsängste haben und besonders während der Lockdowns ihre Freunde schmerzlich vermissten, kann Michael Koger, Leiter der Fachstelle Jugend, bestätigen: «Die Jugendlichen rannten uns letztes Jahr nach dem Lockdown im Frühling regelrecht die Bude ein. Sie wollten raus aus ihrem Zuhause. Wir verzeichneten im Jugendtreff kube Rekordzahlen, es kamen teilweise bis zu 100 Jugendliche an einem Abend.» Einerseits freuten sich die Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter der Stadt Schlieren über den Andrang, andererseits waren sie intensiv gefordert mit Aufsichtsaufgaben.

Mit Einführung der Zertifikatspflicht für alle über 16-Jährigen wurde im Herbst 2021 vielen Jugendlichen der Zugang zum Jugendtreff wieder verunmöglicht. Nicht wenige standen vor der Tür und bekundeten ihren Unmut darüber, dass sie während der kalten Jahreszeit nicht eingelassen wurden.Die Jugendarbeit stand den Jugendlichen aber auch in diesen schwierigen Zeiten für Einzelgespräche oder das Schreiben von Bewerbungen unterstützend und beratend zur Seite. Zudem wurden Feuerschalen-Aktionen durchgeführt und ein umgebauter Bauwagen auf der Pischte 52 als zusätzlicher Treffpunkt aufgestellt.

Pandemie und Pubertät – eine problematische Kombination
Berichte aus den Medien und Rückmeldungen aus den Kinder- und Jugendpsychiatrien warnen vor Langzeitfolgen der Pandemie bei Jugendlichen. Das Stresslevel in der Gesellschaft hat nochmals zugenommen, ist Michael Koger überzeugt. «Wir Erwachsenen können uns nur schwer vorstellen, was diese Stresszunahme für Jugendliche bedeutet, in einer Lebensphase, in der der Stresspegel schon aufgrund der Hormone, den gesellschaftlichen Erwartungen und der Entwicklung einer eigenen Identität sehr hoch ist.»
Die Jugendarbeitenden versuchten trotz den Pandemie-Erschwernissen mit ihren Schützlingen in Kontakt zu bleiben. Doch dies gelang nicht bei allen. Das macht Michael Koger nachdenklich: «Wir wissen nicht, wie es ihnen geht und wo sie sich aufhalten. Ich hoffe, dass sie nach Aufhebung der Zertifikatspflicht wieder zu uns kommen.»

Kostbare Zeit für Erfahrungen und Erlebnisse ging verloren
Für Koger waren die letzten Monate frustrierend. Viele während langer Zeit aufgebaute Beziehungen brachen ab, geplante Veranstaltungen mussten abgesagt und Ideen der Jugendlichen konnten nicht umgesetzt werden. Den Jugendlichen bliebe wichtige positive Erfahrungen und Erlebnisse wie Partys, Ausflüge oder Festivals verwehrt.

Michael Koger freut sich auf die Zeit nach der Pandemie: «Wir können wieder mehr für die Jugendlichen da sein und dafür sorgen, dass sie ihren eigenen Weg gehen können.»

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