Der Stadtrat hat die Bauabrechnung für den Neubau des Schulhauses Reitmen zuhanden des Gemeindeparlaments verabschiedet. Die Gesamtkosten von rund 74.6 Mio. Franken liegen 1.3 % unter dem bewilligten Kredit.
Die vom Stadtrat verabschiedete Bauabrechnung zeigt ein erfreuliches Ergebnis, nämlich einen Minderaufwand von rund 1 Mio. Franken. Diese Minderkosten sind in erster Linie auf ein striktes Kostenmanagement zurückzuführen.
Tatsächlich ist der Bau des Schulhauses Reitmen eine Erfolgsgeschichte. Im November 2013 hatte die Stimmbevölkerung den Baukredit in der Höhe von 75.5 Mio. Franken mit einem ausserordentlich hohen Ja-Stimmen-Anteil von 78 % bewilligt. Der Spatenstich für das Schulhaus Reitmen erfolgte im Oktober 2014. Die Bauarbeiten konnten plangemäss und ohne Zwischenfälle ausgeführt werden, so dass das Schulhaus wie vorgesehen im August 2017 in Betrieb genommen werden konnte. Auf dem Schulhausareal sind 3 Kindergärten, 9 Primarklassen, 11 Sekundarklassen, 1 Dreifach-Sporthalle, 1 Doppel-Hort, 1 Lokalität für die Mittagsbetreuung, 1 Psychomotorik-Therapieraum sowie diverse Fach- und Nebenräume untergebracht.
Kauf des Baulands im Gebiet Schlieren West
Der eigentliche Projektstart für die Schulanlage im Gestaltungsplangebiet Schlieren West erfolgte im Jahr 2014 mit dem Kauf des ehemaligen Züblin Areals mit rund 12’500 m² Grundstücksfläche à Fr. 760.00 pro m². Dadurch gelang es, in einem grossen Entwicklungsgebiet Bauland für städtische Kernaufgaben zu tragbaren Bedingungen zu sichern.
Aufsehen erregende Architektur
Wie eine Fabrik sieht das mit Trapezblech verkleidete, auffällige Gebäude aus, das auch in Fachkreisen Aufsehen erregte. Die Architekten der Graber Pulver Architekten AG, Zürich/Bern, orientierten sich bei der Gestaltung an der Geschichte des Areals: Sheddach, roher Beton, Trapezblech erinnern an ehemalige Fabrikgebäude. Lärm und Strahlung galt es mit den Volumen abzuschirmen, die Durchlässigkeit mit Hilfe von Fussgängerachsen zu bewahren. Aufgrund der vielseitigen Nutzung der Anlage und den attraktiven Aussenräumen bildet das Schulhaus einen Ankerpunkt im Quartier.
Reibungsloser Projektierungs- und Bauablauf
In 42 Sitzungen begleitete die Baukommission den reibungslosen und unfallfreien Ablauf des Bauprojektes. Rund 17’000 m3 Material wurden ausgehoben und 6’300 m3 Beton mit 1’200 Tonnen Stahl verbaut.
Energetisches Vorzeigeprojekt
Auch energetisch gilt die Schulanlage Reitmen als Vorzeigeprojekt. Selbstverständlich erfüllen die Schulgebäude den MINERGIE®-Standard. Die nach Süden ausgerichteten Dachflächen des Sheddachs sind mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet, welche den elektrischen Energiebedarf der Anlage praktisch zu 100 % deckt. Zudem wurde das Schulhaus an den Energieverbund der Stadt Schlieren angeschlossen. Dieser versorgt die Gebäude mit ökologischer Wärme. Jährlich werden ca. 780’000 kWh für Heizenergie und das Brauchwarmwasser im Schulhaus bereitgestellt. Dadurch können im Vergleich zu einer Gasheizung jährlich rund 135 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Text: Stadt Schlieren, Bilder: Stadt Schlieren