Freitag, Dezember 13, 2024
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Nächstes Schlierefäscht ist in Vorbereitung

2023 soll wieder ein Schlierefäscht stattfinden. Organisiert wird es wie
schon die letzten Male vom Verein Event Schlieren. Dieser kümmert sich aber auch noch um andere Veranstaltungen in der Stadt.

Vom 1. bis 10. September 2023: Dann wird das nächste Schlierefäscht stattfinden. Das verrät Rolf Wild, Präsident von Event Schlieren. Die Organisation des Schlierefäschts ist der Hauptzweck des Vereins. Bereits hat sich ein Organisationskomitee (OK) gebildet. Präsidiert wird es neu von Sabrina Berri, die bei den letzten Schlierefäschtern für die Finanzen verantwortlich war. Rolf Wild, der das OK der letzten drei Schlierefäschter führte, ist nur noch stiller Berater. «Ich bin schon ein älterer Herr», sagt der 71-Jährige. «Es ist wichtig, dass neue Leute nachkommen.

Der Verein Event Schlieren wurde 2013 gegründet. Hauptgrund für die Gründung war, dass eine juristische Person notwendig ist, damit die Stadt im Voraus Beiträge an das Schlierefäscht ausrichten kann. Heute zählt Event Schlieren 92 Mitglieder – 67 natürliche Personen und 25 juristische Personen. Darunter befinden sich alle grösseren Vereine von Schlieren. Präsident von Event Schlieren war seit der Gründung immer Wild. Dieser war in seiner langen beruflichen Karriere in Schlieren unter anderem Feuerwehrkommandant, Steuersekretär sowie Abteilungsleiter Finanzen und Liegenschaften bei der Stadt.

Anlässe mit gesamtstädtischer Bedeutung
«Der Verein bezweckt in erster Linie die Durchführung des periodisch alle paar Jahre stattfindenden ‹Schlierefäschts› sowie von anderen Veranstaltungen von gesamtstädtischer Bedeutung», heisst es in Artikel 2 der Statuten von Event Schlieren. Und weiter steht dort: «Für die Durchführung von Veranstaltungen können mit der Stadt Schlieren Leistungsvereinbarungen abgeschlossen werden.»

Das ist auch beim kommenden Schlierefäscht wieder so. Eine Leistungsvereinbarung steht im Entwurf; sie tritt in Kraft, sobald das Gemeindeparlament den städtischen Beitrag von 300’000 Franken – verteilt über drei Jahre – bewilligt hat. Zusätzlich erbringt die Stadt noch Eigenleistungen in der Höhe von 100’000 Franken. Als Gegenleistung für diesen Beitrag organisiert Event Schlieren das Schlierefäscht 2023. Die Stadt ist also Organisations-Partner des Schlierefäschts – Mitglied von Event Schlieren ist sie dagegen nicht.

Wie gesagt organsiert Event Schlieren auch andere Veranstaltungen von gesamtstädtischer Bedeutung. Dazu gehören:

Das Fête de la Musique, das jeweils am 21. Juni stattfindet. Dabei treten Chöre und Musikformationen an verschiedenen Orten der Stadt auf. Wild befürchtet, dass es auch dieses Jahr wegen Corona vermutlich ausfallen wird.

Die 1.-August-Feier. Dieses Jahr soll sie gemäss Wild nicht beim alten Reitplatz auf dem Schlieremer Berg durchgeführt werden, sondern auf der Pischte 52, dem stillgelegten Teil der Badenerstrasse im Zentrum Schlierens. Losgehen könnte es schon am Vorabend mit einem kleinen Konzert und Verpflegungsmöglichkeiten. Die Nationalfeier selbst würde dann am 1. August am Mittag oder frühen Nachmittag stattfinden mit einem Ausklang bis in den Abend hinein. Die Hoffnung ist, so Wild, dass mit diesem neuen Konzept mehr Leute an der 1.-August-Feier teilnehmen werden als früher.

Das Arts & Food Festival im Herbst. Bei dieser Veranstaltung treten verschiedene Tanzgruppen in der Stadt auf. Dazu gibt es an Ständen Verpflegung aus aller Welt. Wild sagt, das Festival sei bisher ein Verlustgeschäft gewesen. Es sei deshalb nicht sicher, ob es wieder durchgeführt werde.

Der Räbeliechtliumzug. Neu geplant ist, diesen wieder mit allen Schulen Schlierens gemeinsam durchzuführen in der Form eines Sternmarsches zur Pischte 52 im Zentrum. In dieser neuen Form hätte der Räbeliechtliumzug erstmals 2020 stattfinden sollen. Wegen Corona kam es dann aber nicht so weit.
Adventsanlässe. Man habe versucht, diese zu koordinieren, berichtet Wild, sei aber davon abgekommen. Man spüre bei diesen Anlässen die Konkurrenz von Zürich und Dietikon. Zudem habe man mehrmals Wetterpech gehabt, so dass keine Stimmung aufgekommen sei.

Hauptzweck von Event Schlieren ist und bleibt aber die Durchführung des Schlierefäschts. Auch die Ausgabe 2023 soll wieder zehn Tage lang dauern. Diese Festdauer hatte Wild eingeführt, als er erstmals das OK-Präsidium übernahm. «Nur für drei, vier Tage ein so grosse Fest zu organisieren, ist zu aufwändig», sagt Wild.

Neues Schlierefäscht-OK arbeitet bereits
Das neue OK des Schlierefäschts unter der Leitung von Sabrina Berri hat sich im vergangenen März konstituiert und bereits mit der Arbeit angefangen. Eine der ersten Aufgaben, die das OK angepackt hat, ist die Festlegung des Festgeländes. Weil am Westrand des Stadtparks 2023 vermutlich das neue Alterszentrum gebaut wird, steht dieser sowie die Pischte 52 nicht mehr ganz zur Verfügung. Gemäss Berri erwägt das OK jetzt unter anderem, frühere Feststandorte wie die Freiestrasse beim Stadthaus und die Sägestrasse wieder zu reaktivieren. Von der Grösse des Festgeländes hängt ab, wie viele Bühnen aufgestellt werden können und wie hoch das Budget veranschlagt werden muss. Das Schlierefäscht 2019 arbeitete mit einem Budget von 1.4 Millionen Franken.

Wild wollte eigentlich schon in diesem Jahr als Präsident von Event Schlieren aufhören. Doch dann entschied er – unter anderem auch wegen Corona – anders. «Dieses Präsidium gleichzeitig mit dem OK-Präsidium des Schlierefäschts aufzugeben, wäre nicht gegangen», sagt er. «Dadurch wäre zu viel Wissen auf einmal verloren gegangen.» Langweilig wird es Wild jedenfalls nicht: Er ist auch noch Präsident des Vereins Wagi Schlieren, der zurzeit das neue Wagi-Museum aufbaut, und der Vereinigung Heimatkunde Schlieren, die das Ortsmuseum betreibt. 

Text: Martin Gollmer, Fotos: zVg

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