Seit 2008 führt Marco Lazri die Pizzeria Corona am Bahnhof Schlieren. Zum zehnjährigen Jubiläum schaut der «Schlieremer» zusammen mit Lazri in die Vergangenheit, in die Gegenwart und die Zukunft. Und lüftet das Geheimnis seines Erfolges.
«Ein Fehler war, die Corona mit Pizzeria anzuschreiben», sagt Marco Lazri mit einem Lachen. «Dabei gibt es bei uns nicht nur Pizzas, sondern auch diverse Pasta-Gerichte und Cordon-bleu-Variationen.» So viele Fehler hat Lazri aber in den letzten zehn Jahren sicher nicht gemacht. Sonst könnte er das zehnjährige Jubiläum seiner Corona nicht feiern. Angesprochen auf sein Erfolgsrezept, ist Lazris einfache Antwort: «Ehrlichkeit!». Denn nur wenn man den Kunden ehrlich gegenüber sei, entstehe eine Vertrauensbasis, und diese sei für den nachhaltigen Erfolg entscheidend, führt der Wirt aus.
Fabrikarbeiter und Stadtpräsidenten
Als Lazri 2008 das Restaurant «Krone» von Hans-Rudolf Tschannen übernahm, trat er damit in grosse Fussstapfen, hatte die Familie Tschannen doch Jahrzehnte in der Krone gewirtet.
Die Familie übernahm den Betrieb 1927. Damals war die Krone für die Fabrikarbeiter, die zahlreich nach Schlieren kamen, der erste Halt, um vor Arbeitsbeginn noch einen Kaffee zu trinken. «Der Zug kam um halb sieben am Bahnhof Schlieren, an und um sieben begann die Arbeit in der Fabrik. Da wollte keiner früher dort sein – also kamen sie zuerst zu uns», erzählt Hans-Rudolf Tschannen. Damals trank man den Kaffee noch in einem Restaurant oder Café. Heute trinke man den Kaffee auf dem Weg, und so fällt dieses Geschäft für viele Restaurants weg, erklärt Lazri, und Tschannen erzählt, früher habe es auch eine klare Trennung gegeben: Fabrikarbeiter und Büroangestellte hätten nicht im gleichen Restaurant gegessen. Diese Zeiten seien glücklicherweise vorbei, sagt Lazri lächelnd und ergänzt: «In der Corona trifft man vom Angestellten bis zum Geschäftsführer oder Stadtrat jeden an.» Am Anfang sei er noch verunsichert gewesen, wie er beispielsweise dem Stadtpräsidenten von Schlieren begegnen solle, doch habe er schnell gemerkt, dass er sich nicht verstellen müsse. Was er aber mache, sei, dass wenn ein Geschäftsführer ein Essen mit einem Kunden habe, er dessen Angestellte jeweils so platziere, dass sich alle ungestört unterhalten können.
Engagement
In den letzten zehn Jahren hat Lazri aber nicht nur gewirtet, sondern immer wieder neue Projekte gestartet, wie beispielweise die Sommerbeiz auf dem Stadtplatz in Schlieren. Dazu organisiert er jeweils für die Fussball-Europa- und Weltmeisterschaft ein Public Viewing. In diesem Jahr findet, wegen dem Bau der Limmattalbahn, das von ihm organisierte Public Viewing für die Fussball-Weltmeisterschaft in Russland auf dem Geistlich-Areal auf der anderen Seite der Geleise statt. Neben der Sommerbeiz unterstützt Lazri viele Vereine im Limmattal als Sponsor für deren Anlässe. Er lebe nach dem Motto, wer viel gebe, erhalte viel zurück, erklärt Lazri sein Engagement.
Gemeinsamer Erfolg
All das ist nur möglich, weil Marco Lazri sich auf ein zuverlässiges und eingespieltes Team verlassen kann. Seine Köche und Angestellten im Service stellen sicher, dass die ganze Woche die Qualität in der Corona gleich hoch ist.
Das breit aufgestellte Team erlaubt es ihm, seinen Gästen auch um 23 Uhr noch eine ofenfrische Pizza oder ein Cordon bleu anbieten zu können. Für Lazri ist klar: «Ohne die Unterstützung meiner Familie und des tollen Teams, wäre die Corona kein Erfolg».
Zukunftswünsche
Auf die Frage, was er sich für die Zukunft wünsche, ist Lazris Antwort: «Dass wir in zehn Jahren immer noch hier sind.» Die Gastronomie ist ein schwieriges Geschäft, da überrascht dieser Wunsch nicht. Ob er etwas am Restaurant ändern würde, wenn er es könnte? Die Antwort kommt von Lazri wie aus der Pistole geschossen: «Eine grössere Terrasse!» Er würde gerne die Terrasse um zirka zwei Meter vergrössern, dann könnte er eine weitere Tischreihe aufstellen. Für die nahe Zukunft ist sein Wunsch auch klar: «Ich freue mich, mit meiner Familie, Freunden und Kunden auf zehn erfolgreiche Jahre und mindestens zehn weitere anstossen zu dürfen.»