Der Ertrag liegt mit rund 197.5 Mio. Franken punktgenau auf dem Niveau des Budgets und der Aufwand mit rund 197.6 Mio. Franken schliesst um 1.9 Mio. Franken besser ab. Das leicht verbesserte Defizit weicht rund 1 % vom Aufwand ab. In der Erfolgsrechnung sind sowohl im Aufwand als auch im Ertrag grössere Abweichungen zu verzeichnen, die Genauigkeit des Gesamtresultats ist deshalb eher zufällig. Insbesondere die Steuererträge sind höher als erwartet ausgefallen. Bei den Einkommenssteuern handelt es sich um 3.3 Mio. Franken, bei den Quellensteuern natürlicher Personen um 1.5 Mio. Franken und auch die Gewinnsteuern juristischer Personen liegen mit 3.1 Mio. Franken deutlich über dem Budget. Dies führt zu 6.3 Mio. Franken tieferen Ressourcenzuschüssen aus dem Finanzausgleich.
Der Personalaufwand schliesst insgesamt um 1.1 Mio. Franken tiefer ab. Auch der Sach- und Betriebsaufwand weist positive Abweichungen aus. Insbesondere die rund 4.4 Mio. Franken tieferen Kosten für den Gaseinkauf fallen ins Gewicht. Bei der Gesetzlich Wirtschaftlichen Hilfe ist man zum Zeitpunkt der Budgetierung noch von höheren Fallzahlen ausgegangen (ALV-Aussteuerung), diese Zahlen blieben jedoch einigermassen stabil und die Nettoaufwendungen liegen deshalb 1.8 Mio. Franken unter dem Budgetwert. In der Pflegefinanzierung stationär haben höhere RAI-Pflegestufen und höhere Normkosten zu einem 1.3 Mio. Franken höheren Aufwand geführt.
Steuerkraft
Die Steuerkraft pro Einwohnerin und Einwohner der Stadt Schlieren entwickelt sich positiv. Für 2023 wird ein provisorischer Wert von 3’519 Franken berechnet. Im Budget wurde von 3’227 Franken ausgegangen, was jedoch bereits mit der Erwartungsrechnung auf 3’429 Franken korrigiert werden konnte. Das Mittel der Steuerkraft pro Einwohnerin und Einwohner im Kanton (ohne Stadt Zürich) kommt für 2023 auf hohe 4’096 Franken (Budget 4’100 Franken) zu liegen.
Investitionsrechnung
Die Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen belaufen sich auf 12.1 Mio. Franken. Da 25.9 Mio. Franken budgetiert waren, liegt die Realisierungsquote lediglich bei 47 %. Grund dafür sind Verzögerungen bei den Sanierungen von Strassen, der Umsetzung von Stadtentwicklungsprojekten sowie bei Hochbauinvestitionen wie dem Neubau der Alterseinrichtung und den Schulhäusern Hofacker und Kalktarren. Die grösste Investition im Bereich Hochbau ist der nicht budgetierte temporäre Modulbau für Flüchtlinge mit 3.1 Mio. Franken.
Finanzierungs- und Vermögenssituation
Die Selbstfinanzierung in der Höhe von 10 Mio. Franken und die 12.1 Mio. Franken Nettoinvestitionen entsprechen einem Selbstfinanzierungsgrad von 82.6 % (Budget 24.7 %). Die Verschuldung des Gesamthaushaltes nimmt um 2.1 Mio. Franken zu, was zu einer Nettoschuld von 42.1 Mio. Franken (Vorjahr 40 Mio. Franken) führt. Die Nettoschuld pro Einwohnerin und Einwohner steigt auf 2’052 Franken (Vorjahr 1’971 Franken).
Der Allgemeine Haushalt weist eine Selbstfinanzierung von 9.2 Mio. Franken aus, was mit den Nettoinvestitionen von 8.9 Mio. Franken einem Selbstfinanzierungsgrad von 104 % entspricht. Der Finanzierungsüberschuss beträgt zwar nur 0.4 Mio. Franken, was dennoch eine Reduktion der Verschuldung im Steuerhaushalt bedeutet.
Die Finanzierungsrechnungen der Eigenwirtschaftsbetriebe, welche insgesamt mit 2.5 Mio. Franken negativ ausfallen, verschlechtern die Vermögenssituation der Gebührenhaushalte. Insbesondere die Finanzierungsfehlbeträge der Wasserversorgung von 2.1 Mio. Franken sowie der Abwasserentsorgung von 1.2 Mio. Franken weisen ein starkes Ungleichgewicht zwischen Gebühreneinnahmen und tatsächlichen Kosten aus.
Da das Fremdkapitel etwas tiefer ist als im Vorjahr, steigt die Eigenkapitalquote trotz Aufwandüberschuss leicht an auf 43.2 % (Vorjahr 43.1 %).