Montag, Dezember 9, 2024
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Schlieren bietet Schutz für mehr Flüchtlinge als bisher

Die Weltpolitik hat auch Auswirkungen auf Schlieren: Der Krieg in der Ukraine führt zu steigenden Flüchtlingszahlen. Die Menschen brauchen Unterkunft und Betreuung. Auch in Schlieren konnten viele Ukrainerinnen und Ukrainer privat untergebracht werden.

Das Sprachgewirr in der Kollektivunterkunft an der Bernstrasse ist um eine Facette reicher: Schwirren sonst Sätze in Paschtun, Tigrinya und Arabisch durch die Gänge, hört man seit einem Jahr viele Menschen Ukrainisch sprechen. Der Krieg in der Ukraine führt zu steigenden Flüchtlingszahlen. Gleich zu Beginn des Kriegs wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, um die Aufnahme der zu erwartenden Flüchtlinge aus der Ukraine vorzubereiten sowie deren Aufenthalt in Schlieren zu koordinieren und begleiten.

Grosses Engagement der Schlieremer Bevölkerung

Die Unterbringung stellt die Stadt vor grosse Herausforderungen. Die Kollektivunterkunft nimmt 60 Menschen auf, für die übrigen Personen musste eine andere Lösung gefunden werden. Als Glücksfall erwies sich die leerstehende Pflegewohnung Giardino. Neu eingerichtet bietet sie Unterkunft für 20 Frauen und Kinder aus der Ukraine, die sich zehn Zimmer, Gemeinschaftsräume und den grossen Garten teilen. Hinzu kam die grosse Hilfsbereitschaft der Schlieremer Bevölkerung, die Familien in ihren Wohnungen und Häusern aufnahm. Ein grosser Teil der Flüchtlinge wird auch noch nach Monaten privat beherbergt. Sie erhalten bei diesen Familien nicht nur Unterkunft, sondern auch persönliche Unterstützung. Grosses Engagement zeigten auch einige private Liegenschaftsverwaltungen, die unkompliziert Wohnraum zur Verfügung stellten. Kürzlich konnten zudem zwei Geschosse im ehemaligen Personalhaus des Spitals Limmattal für die Unterbringung von 36 Flüchtlingen gemietet werden.

Rasche Integration ist eine Herausforderung für alle

Alle in Schlieren lebenden Flüchtlinge stehen vor den gleichen He-rausforderungen: Schnell die neue Sprache lernen, sich in eine fremde Kultur integrieren und oft über Jahre nicht wissen, ob sie in der Schweiz bleiben können oder nicht. Leichter haben es da die Kinder. Sie gehen in die Schule, lernen die Sprache schnell und schliessen unkompliziert Freundschaften. Aber auch für sie ist das Leben nicht einfach. Oft haben sie in ihren Herkunftsländern oder auf der Flucht Dinge erlebt, die unsere Kinder selten erleben müssen. Manche tun sich schwer mit der Integration in unser Schulsystem, können dabei aber auf die Erfahrungen der Schule Schlieren mit fremdsprachigen Kindern bauen. Die meisten der über 30 ukrainischen Kinder, die bisher eingeschult wurden, sind in Aufnahmeklassen, damit sie möglichst schnell Deutsch lernen. Mit Unterstützung von zusätzlichen Lehrpersonen, darunter eine ukrainische Lehrerin, gelingt die Integration, bedarf aber eines besonderen Engagements aller Beteiligten. Rund 160 Personen aus der Ukraine wurden Schlieren zugewiesen. Einige sind wieder in die Heimat zurückgekehrt oder in andere Länder weitergereist. Ende 2022 lebten 123 Flüchtlinge aus der Ukraine und über 100 Flüchtlinge aus anderen Ländern in Schlieren.

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