Donnerstag, April 25, 2024
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«Schlieren wird als Wohn-, Arbeits- und Begegnungsstadt noch attraktiver.»

Kultur, Vereinswesen, Integration, Familien und Freiwilligenengagement zählen zu den Themengebieten des vor rund einem Jahr geschaffenen Bereichs Gesellschaft. Dascha Krizan, Bereichsleiterin, widmet sich mit Leidenschaft und Engagement den vielfältigen Aufgaben.

Dascha Krizan stellt sich vor:
In Schlieren tätig seit 2017
Internationale Beziehungen studiert
Mutter von zwei kleinen Kindern
36 Jahre alt
Wohnhaft in Zürich Albisrieden
Hobbies: Lesen, Wandern, Konzerte. Vorstandsmitglied bei Secondas Zürich

Was sind die Ziele des Bereichs Gesellschaft?
Der Stadtrat strebt eine kontinuierliche Entwicklung der Stadt Schlieren hin zu einer attraktiven Wohn-, Arbeits- und Begegnungsstadt an. Unter anderem soll das Zentrum noch lebendiger werden und zum Verweilen einladen. Zudem soll ein aktives und vielfältiges Kultur- und Freizeitleben gefördert werden.
Der Bereich Gesellschaft unterstützt diese politischen Ziele und trägt mit seinen Angeboten und Dienstleistungen zur Integration, Identifikation und sozialen Entwicklung der Bevölkerung bei. Die Angebote und Begegnungsorte sollen Gelegenheiten schaffen, um Alteingesessene und Neuzugezogene zusammenzuführen sowie bereits bestehende Angebote miteinander zu verknüpfen. Neue Einwohnerinnen und Einwohner sollen dadurch stärker ins gesellschaftliche Leben der Stadt eingebunden werden und sich als Folge daraus besser mit Schlieren identifizieren.
Wir wollen damit zur Imageverbesserung von Schlieren beitragen und die Attraktivität der Stadt für die Bevölkerung, Firmen und Arbeitnehmende steigern. Ähnlich wie in der Stadtentwicklung oder der Wirtschaftsförderung wird damit auch in die Entwicklung und Förderung des gemeinschaftlichen Stadtlebens und der Begegnung investiert. Ich nenne das gerne «soziale Standortförderung».

Warum braucht die Stadt Schlieren einen Bereich Gesellschaft?
Damit die Aufgaben rund um die Themen Kultur, Vereinswesen, Familien, Freiwilligenengagement sowie Integration und Migration von einer Stelle koordiniert, bearbeitet und zu Gunsten der Bevölkerung weiterentwickelt werden können, braucht es den Bereich Gesellschaft.
Zu unseren Aufgaben gehören beispielsweise das Kulturprogramm, die Tour der offenen Türen, Deutschkurse mit Kinderbetreuung, Informationsveranstaltungen und vieles mehr. Unser nächstes grösseres Projekt heisst Skulptur in Schlieren. Die Bevölkerung kann sich auf interaktive Kunst auf der Pischte 52 freuen.
Früher wurden diese Aufgaben innerhalb der Verwaltung von verschiedenen Bereichen und Personen – meist als Nebenaufgabe – wahrgenommen. Heute können wir Anliegen professioneller, effizienter und damit auch wirkungsvoller und aus einer Hand bearbeiten. Wir wollen in den genannten Themen als zentrale Informations- und Koordinationsstelle agieren sowie aktiv kommunizieren und damit einen Mehrwert für Schlieren schaffen.
Ein weiterer Grund ist die Entwicklung der Stadt sowie die Ansprüche der Bevölkerung. Die Stadt ist in den letzten 20 Jahren von rund 13’000 auf aktuell 20’000 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Gleichzeitig ist die Zahl an Arbeitsplätzen rasant gestiegen und die Bevölkerungsstruktur hat sich gewandelt. Damit ist auch der Anspruch an ein attraktives und vielseitiges Kultur- und Freizeitangebot gewachsen. Solche Angebote führen dazu, dass neue Einwohnerinnen und Einwohner länger bleiben und sich stärker mit der Stadt identifizieren.

Viele Vereine klagen über Mitgliederschwund und fehlendes Engagement. Kann der Bereich Gesellschaft die Vereine bei der Lösung dieses Problems unterstützen?
Dass immer weniger Personen ein klassisches Vorstandsamt in einem Verein übernehmen, ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das sich in allen Gemeinden beobachten lässt. Ich sehe selber, wie schwierig es ist, neben Beruf und Familie noch Ressourcen für eine solche Tätigkeit zu finden. Dieses Problem können wir nicht lösen. Allerdings können wir beratend zur Seite stehen, wenn sich ein Verein neu strukturieren will oder ein grösseres Projekt plant. Ausserdem möchten wir die Vernetzung zwischen Vereinen und der Bevölkerung fördern, hauptsächlich in Form von Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.

Übernimmt der Bereich Gesellschaft Aufgaben, die früher Freiwillige gemacht haben? Also weg von der Fronarbeit, hin zur bezahlten Arbeit?
Nein. Die Stadt soll die Angebote nicht primär selber anbieten, sondern die Selbstorganisation der verschiedenen Akteurinnen und Akteure in Schlieren fördern. Ich sehe unsere Aufgabe im Sinne einer aktiven Ermöglicherin. Wir beraten, vernetzen und informieren – bieten aber auch aktive Unterstützung und stossen vereinzelt Projekte an. Die Innen- und Aussenräume im Zentrum der Stadt bieten dafür ideale Rahmenbedingungen.

Die Individualität und Ungebundenheit hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Wie wirkt sich das auf das Leben in einer Stadt aus?
Der Wunsch nach Individualität und Ungebundenheit schliesst den Wunsch nach einem Gefühl der Zugehörigkeit und der Teilhabe nicht aus. Ganz ohne Strukturen und Raumangebote im Innen- als auch Aussenbereich, welche Möglichkeiten für Austausch, Begegnung und Engagement bieten, geht es nicht. Eine Stadt wie Schlieren läuft Gefahr, eine Schlafstadt vor den Toren Zürichs zu werden. Interesse an freiwilligem Engagement aus der Bevölkerung nehmen wir durchaus wahr, und Anlässe der Begegnung wie die jährliche Tour der offenen Türen werden begeistert aufgenommen. Es gilt, hier anzusetzen und das Engagement und Zusammenleben weiter zu fördern.

Wie weit ist die Entwicklung des Bereichs Gesellschaft heute?
Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Die strukturellen Anpassungen und die Zusammenarbeit im Team haben bereits heute vieles positiv verändert, das wird uns auch von Seiten der Bevölkerung und der Vereine rückgemeldet. Ab Oktober 2022 wird das Team komplett sein, sodass wir sehr positiv auf die bevorstehenden Monate schauen.

Welches ist dein Lieblingsort in Schlieren?
Das ändert immer wieder. Momentan ist es die schön gestaltete Terrasse des libanesischen Restaurants Fayrouz an der Badenerstrasse 1. Mit Blick auf die Pischte 52, das rote Flügeldach mit dem Nebelbrunnen und den rege genutzten offenen Bücherschrank habe ich das Gefühl, mitten im Herzen von Schlieren zu sitzen. Dazu esse ich einen vegetarischen Mezzeteller, der sogar ein bisschen Ferienstimmung aufkommen lässt.

Zu guter Letzt
Letztes Buch:
«Das Herz ist ein einsamer Jäger» von Carson McCullers
Letzte Wanderung:
Mehrtägige Tour von Biel über den Chasseral nach Neuchâtel
Letztes Konzert: Ape Rites

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