Noch im alten Jahrtausend haben die Schlieremer Stimmberechtigten ein neues Altersheim an der Sägestrasse abgelehnt. Das Konzept hat wohl nicht überzeugt. Seit acht Jahren hat der Stadtrat nun evaluiert. Es wurden die politischen Parteien angefragt, die Alterskommission mit einbezogen, die Altersclubs und die Pro Senectute um ihre Meinung gebeten.
Dabei herausgekommen ist kein neues Altersheim, sondern ein Zentrum, das den Bedürfnissen und Wünschen der älteren Bevölkerung von Schlieren entspricht. Da ist von einem vollständig autonomen Leben (sälber choche, wäsche, putze, glette, kei Pfläg) über Spitex bis hin zur Vollpflege alles möglich. Also ein Betreutes Wohnen Plus. Wie an der Bachstrasse, nur eben noch besser.
Schlieren ist in den letzten Jahren unglaublich gewachsen. Vor allem nördlich der Bahnlinie sind hunderte neue, attraktive Wohnungen dazugekommen. Ich konnte schon ein paar Eigentums- und Mietwohnungen von innen anschauen, und ich darf sagen: da lässt es sich gut wohnen. Wenn ich dann aber die Häuser von der Parkseite und von der Strasse her betrachte, hat es für mich zu viele verklebte Fenster und zu oft leere Räume die zu mieten sind. Das deutet darauf hin, dass etwas zu sehr auf die Rendite geschaut wird. Im Erdgeschoss darf durchaus mal ein Geschäft sein, das das Quartier bewohnenswerter macht. Zum Beispiel eine Bäckerei, die auch am Sonntag offen hat und auch Kaffee und Sitzmöglichkeiten anbietet. Der Mietzins darf dann nicht marktüblich angesetzt werden, sondern nur so hoch, dass das Unternehmen überleben kann.
Wenn die Wohnungen in zehn, fünfzehn Jahren nicht mehr ganz neu sind, sind solche Dinge matchentscheidend, um eine Verslumung zu verhindern. Erst recht, wenn es irgendwann nicht mehr zu wenig Wohnungen, sondern zu wenig Mieter haben sollte. Das ist keine Kritik, nur ein Denkanstoss.