Dietikon, 31. Januar 2022 – Die Kehrichtverwertungsanlage und die Abwasserreinigungsanlage von Limeco müssen erneuert bzw. ausgebaut werden. Wesentliche Gründe sind das starke Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum im Limmattal. Der Kauf des benachbarten Industrieareals ermöglicht Limeco den Aus- und Neubau am Standort Dietikon. Um die Bedürfnisse der Trägergemeinden und weiteren wichtigen Anspruchsgruppen in die Planung miteinzubeziehen, führte Limeco Dialoggespräche. Das daraus entstandene Weissbuch 1 stellt ein transparentes Gesamtbild dar und ist Richtschnur für die nächsten Entwicklungsschritte.
Die Kehrichtverwertungsanlage und Abwasserreinigungsanlage von Limeco müssen erneuert bzw. ausgebaut werden. Aus- und Ersatzneubauten werden notwendig, weil die Bevölkerung und die Wirtschaft im Limmattal stark wachsen und neue gesetzliche Anforderungen hinzukommen. 2018 hat die Stimmbevölkerung dem Kauf des benachbarten Industrieareals, auf dem Coop heute ein Verteilzentrale betreibt, deutlich zugestimmt. Das rund 40’000 Quadratmeter grosse Grundstück ermöglicht Limeco, die nächsten Entwicklungsschritte anzugehen. Die Neu- und Erweiterungsbauten der Anlagen sollen mit den Interessen der Trägergemeinden, der Bevölkerung und des übergeordneten Klima- und Umweltschutzes verknüpft werden. Limeco möchte sich am Standort Dietikon zum Limmattaler Energiezentrum LEZ entwickeln, die Limmattaler Bevölkerung mit CO2-neutraler Energie versorgen und so einen substanziellen Beitrag zur Energie- und Klimawende leisten. Um dieses Generationenprojekt von Anfang an entsprechend ausrichten zu können, startete Limeco im Herbst 2020 einen Dialogprozess mit ihren acht Trägergemeinden (Dietikon, Geroldswil, Oberengstringen, Oetwil a.d.L., Schlieren, Unterengstringen, Urdorf, Weiningen) und weiteren wichtigen Anspruchsgruppen. Ergebnisse und Erkenntnisse sind im Weissbuch 1 transparent zusammengeführt. Das Buch zeigt die Standpunkte und Anliegen der Dialogpartner auf, die sich daraus ableitenden Perspektiven und Themenfelder sowie die zukünftigen Herausforderungen. Das Weissbuch 1 wurde publiziert und ist unter www.weissbuch2050.ch einsehbar. Gedruckte Exemplare können per E-Mail unter info@limeco.ch kostenlos bestellt werden.
Kleeblatt mit vier gleichwertigen Themen
Im Weissbuchdialog haben die Trägergemeinden, die Baudirektion des Kantons Zürich, die Mitarbeitenden von Limeco und die beteiligten Anspruchsgruppen (IG Silbern, BirdLife Schweiz und Zürich, Pro Natura, WWF Zürich) unterschiedliche, teils gegensätzliche Anliegen eingebracht. Herauskristallisiert haben sich trotzdem vier gleichwertige Themen für die nachhaltige Zukunft des Limmattals:
- Wasser: integrale Siedlungsentwässerung und Abwasserreinigung für den Zugang zu sauberem Wasser
- Energie: Beitrag zur Klimawende und Versorgung der Haushalte mit klimaneutraler Energie
- Natur: Schutz der Moor- und Auenschutzgebiete von nationaler Bedeutung als integraler Bestandteil des Generationenprojekts
- Zusammenleben: zum Nutzen der Limmattaler Bevölkerung in Verantwortung für kommende Generationen
Im Symbol des Kleeblatts widerspiegelt sich die Haltung, diese vier Themen gleichwertig und respektvoll zu entwickeln.
Gemeinsames Verständnis dank Dialog
Stefano Kunz, Verwaltungsratspräsident von Limeco, freut sich über das Ergebnis: «Das Weissbuch schafft ein gemeinsames Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anliegen unserer Trägergemeinden und der Anspruchsgruppen. Denn nur gemeinsam können wir zukunftsweisende Lösungen für die grossen Herausforderungen finden.» Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte bei Limeco, führte den Dialogprozess: «Die Gespräche geben ein aufschlussreiches Bild über die Interessen der Mitwirkenden. Das Weissbuch 1 stellt ein zentrales Instrument dar, mit dem wir dieses Generationenprojekt weiterentwickeln können.»
Von der Entsorgerin zum Limmattaler Energiezentrum LEZ
«Abfall und Abwasser sind auch Rohstoffe. Wir produzieren daraus heute schon CO2-neutrale Wärme, Strom und grünes Gas», sagt Geschäftsführer Patrik Feusi. Mit dieser Ausgangslage haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung für Limeco eine Vision entwickelt: Versorgung des Limmattals mit einem wachsenden Anteil an CO2-neutraler Energie und Förderung der Energie- und Klimawende. Ganz im Sinn der Kantonsverfassung, gemäss der die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen zu erhalten sind. Konkretisiert werden diese Ziele mit dem Konzept «Limmattaler Energiezentrum», abgekürzt LEZ. «Mit LEZ können wir einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Menschen im Limmattal und zum Netto-Null-Klimaziel des Bundes leisten», so Feusi weiter.
Studienauftrag startet am 1. Februar 2022
Das Weissbuch 1 ist Richtschnur und Ausgangspunkt für die nächsten Schritte. In einem Wettbewerbsverfahren hat Limeco aus einem hochkarätigen Bewerberfeld drei Teams mit Kompetenzen in Städtebau und Architektur, Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung ausgewählt. Sie werden für die zukünftige Nutzung der Grundstücke von Limeco mögliche Lösungen ausloten und mit dem Beurteilungsgremium diskutieren. Zwischenergebnisse werden den Trägergemeinden und Anspruchsgruppen in einem Echoraum vorgestellt und mit ihnen gespiegelt. Die Resultate des Studienauftrags werden im Weissbuch 2 zusammengefasst und transparent dokumentiert. Das ist die Basis für die Ausarbeitung des Gestaltungsplans.